Produkt Review: Kinder Elektro Mini-Quad
- Darleen Besmann
- 27. Nov. 2018
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Mai 2020
Testbericht des Kinder Elektro Miniquad Torino 800 Watt von Miweba
Es ist der wahr gewordene Kindheitstraum eines jeden Papas: Ein motorisierter Untersatz, mit dem man durchs Gelände brettern und sich wie der nächste Motocross Champion fühlen kann. Aber lohnt sich diese Investition und was sollte man vor dem Kauf beachten? Wir haben das Elektro Mini Quad Torino von Miweba testen dürfen und möchten euch mit diesem Testbericht einen kleinen Einblick in unsere Erfahrung geben, um euch eure Kaufentscheidung dadurch vielleicht ein wenig zu erleichtern!

Off-Road Power für Kinder: Das Torino Elektro-Quad
Die Lieferung: Das Quad wurde zügig innerhalb weniger Tage geliefert und es kam bereits aufgebaut auf einer Europalette bei uns an (dieser Service kann für etwa 40€ dazu gebucht werden, wenn man das Quad nicht selber aufbauen möchte). Allerdings wurde es beim Transport nicht sehr gut behandelt, weshalb das Glas der digitalen Akkuanzeige am Griff leider gesprungen war. Sowas kann immer mal passieren, war aber im Endeffekt nicht weiter schlimm, da sich Miweba direkt um ein Ersatzteil gekümmert hat, welches mit wenigen Handgriffen neu montiert werden kann.
In der Lieferung waren außerdem folgende Dinge mit dabei:
2 Zündschlüssel
2 Schlüssel für die Geschwindigkeitsumstellung
Ladegerät
Einige Inbusse und Maulschlüssel. Ob man extra Werkzeug braucht, wenn man das Quad selber montieren muss/will kann ich nicht sagen, da wir es ja direkt montiert bestellt hatten
Bevor es raus auf die Rennstrecke ging, hat Elvis (ein leidenschaftlicher Schrauber) nochmal kurz alle sicherheitsrelevanten Schrauben gecheckt (war alles okay) und den Akku über Nacht aufgeladen.
Technische Daten:

Sicherheitsfeatures: Was uns noch vor der ersten Testfahrt positiv auffiel, waren folgende Dinge:
Es gibt 3 verschiedene Geschwindigkeitsstufen, mit denen man die Höchstgeschwindigkeit jeweils auf 11 km/h, 19 km/h und 25 km/h beschränken kann (dafür benutzt man einen der mitgelieferten Schlüssel und dreht seitlich am Quad im Schlüsselloch mit den Kennzeichnungen L (low), H (high) und M (medium)- dadurch wird sichergestellt, dass an der Geschwindigkeitseinstellung nicht schnell einmal rumgespielt werden kann (Aber Achtung: Die Geschwindigkeitsstufen werden nicht der Reihenfolge nach eingestellt. So hat man ganz links L als langsamste Stufe, dann H- die höchste Stufe und dann ganz rechts M mit der mittleren Geschwindigkeit. Also aufpassen, dass man beim Umstellen, nicht direkt von low zu high stellt und das Kind dann unverhofft einen ordentlichen Satz nach vorne macht, weil der Gasgriff plötzlich sehr empfindlich aufs Gas reagiert...)
Bevor man durch den stufenlosen Drehgasgriff überhaupt vorwärts kommt, muss man erstmal mit dem rechten Fuß einen Schalter drücken. Wird während der Fahrt der Fuß vom Schalter genommen, funktioniert der Gasgriff also nicht mehr und das Fahrzeug bremst automatisch ab. Ebenso, wenn einer der beiden Bremshebel betätigt wird. So wird sichergestellt, dass man nicht aus Versehen am Gas dreht, obwohl man Bremsen möchte.
Die Testfahrt:
Bevor wir loslegen, ist es vielleicht noch ganz hilfreich für euch zu wissen, für welches Alter so ein Quad geeignet ist. Wir haben das Quad in erster Linie für Levian bestellt, der schon 5 Jahre alt ist. Sein kleiner Bruder Josua ist erst 2,5 Jahre alt und wir dachten, dass die Bedienung für ihn sicher noch zu kompliziert und das Fahren in diesem Alter noch zu gefährlich sein würde (mehr dazu aber später).
Levian ist auf fahrbaren Untersätzen wie Bobbycar und Laufrad eigentlich schon immer sehr gut unterwegs gewesen und fuhr schon mit 3 Jahren ohne Stützräder auf dem Fahrrad.
Das erste Mal auf dem Quad war aber auf jeden Fall eine andere Erfahrung für ihn und er hatte großen Respekt vor diesem großen Fahrzeug. Vor allem die kontrollierte Betätigung des Gasgriffs und gleichzeitig den Fuß nicht vom Safety-Touch-Fußpedal zu nehmen, war beim ersten Mal noch eine Herausforderung für ihn. Aber diese Koordinationsschwierigkeiten haben sich schon beim zweiten Ausflug deutlich verbessert und mit jeder weiteren Fahrt bekam er mehr und mehr Sicherheit und auch deutlich mehr Spaß am Fahren, sodass er jetzt fröhlich seine Achten und Kreise auf dem großzügigen Schotterplatz fährt, den wir als Fahrstrecke zur Verfügung haben. Mittlerweile fährt er schon im Stehen und übt sich am Rückwärtsfahren. Auch Josua konnten wir nicht mehr halten und so haben wir ihn auch einmal aufsitzen und langsam fahren lassen und waren sehr überrascht, dass er mit der Bedienung erstaunlich gut zurecht kam und bereits ziemlich sicher mit dem Fahrzeug umgehen konnte. Allerdings würden wir das Fahren in diesem jungen Alter aber noch nicht empfehlen, weil ein Kind in dem Alter einfach noch keine ausreichende Reaktionsfähigkeit hat und Gefahren und Situationen noch nicht umfassend einschätzen kann.
Was uns abgesehen von der leichten Bedienung ansonsten noch sofort positiv auffiel, war die Lautstärke des Quads. Durch den Elektromotor ist das Quad nicht nur sehr leise (und stört somit niemanden in unmittelbarer Umgebung), sondern man hat auch keine Probleme mit Abgasen oder einer komplizierten Motorwartung. Auch der Akku war eine große Überraschung, da wir ihn auch trotz Mehrbelastung zB. durch Holz, welches vorne und hinten auf den Gepäckträgern befestigt werden kann oder einem Elternteil, dass auch mal fahren will, auch auf langen Strecken (unsere längste Ausfahrt waren 4h) noch nie leer gefahren haben. Die angegebene Reichweite von 15-20 km ist also durchaus machbar, wenn von uns allerdings noch nicht erreicht, da wir dann doch irgendwann genug Fahrspaß hatten.
Lediglich bei den Bremsen muss ich einen Punkt Abzug geben: Diese sind nämlich ziemlich schwergängig und für kleine Kinderhände nur sehr schwer zu betätigen. Allerdings habe ich noch nicht versucht, diese besser einzustellen da der E-Motor vom Quad beim Loslassen des Gasgriffes schon eine sehr gute Bremsleistung hat und das Quad bei der langsamsten Fahrstufe sowieso sehr schnell zum Stehen kommt. Wenn jemand von euch handwerklich begabt ist, könnte man hier einen Umbau auf hydraulische Scheibenbremsen vornehmen (entweder auf MTB Bremsen oder die Bremsen von einem 50ccm Roller), aber bisher haben wir uns keine stärkere Bremsleistung gewünscht, sodass dieser Punkt für mich erst mehr an Priorität gewinnt, wenn Levian mit den schnelleren Fahrstufen anfängt.
Fazit: Es sind nun einige Wochen und viele Ausfahrten her, sodass ich von unserer Seite aus eine eindeutige Kaufempfehlung aussprechen kann: der Akku hält sehr lange, die Gepäckstangen vorne und hinten sind super praktisch, das Quad ist in sich sehr stabil und robust, der Motor ist verdammt leise und sogar kräftig genug, um theoretisch auch uns Eltern auszuhalten. Jeder, der für seine Kinder schon immer ein selbstfahrenden Untersatz besorgen wollte, kann hier getrost zugreifen! Ich bin froh, dass ich meinen Kindern diesen Kindheitstraum von mir erfüllen konnte und hoffe, das Levian und Josua mit diesem neuen Gefährt eine ganze Weile Spaß haben werden!
Erwerben könnt ihr das Torino hier.
Wer das Quad und Levian noch in Aktion sehen möchte, kann sich noch gerne das folgende Video ansehen
NICHT VERGESSEN:
Achtet auf ausreichende Schutzbekleidung: eine stabile Jacke, festes Schuhwerk, Handschuhe und ein Motocrosshelm sollten auf keinen Fall fehlen. Ein Fahrradhelm ist zum Fahren weder ausreichend noch zulässig!
Ein Elektro-Quad hat keine Straßenzulassen auf öffentlichen Wegen nach der StVZO. Informiert euch also vorher wo ihr fahren dürft und wo nicht.
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